Canon EOS 600D

Neuer fotografischer Apparat (7) – Der Einkauf

Im letzten Jahr habe ich mich ja einige Zeit damit beschäftigt mir eine neue Karema zu kaufen. Dabei habe ich mich durch verschiedene Modelle und Hersteller getestet (Sony NEX 5R (hier und hier), Panasonic Lumix G3,  und andere), bis ich schließlich auf meine letztendliche Wahl, die Canon EOS 600D (hier und hier) gestoßen bin. Nun bin ich auf den Blog foto-noob.de von Uwe Küllmar gestoßen, der in einer Blogparade dazu aufruft, die eigene Meinung zum Thema „Wo kaufen: online oder vor Ort“ niederzuschreiben. Das werde ich mal machen, denn mit diesem Thema habe ich auch so meine Erfahrungen gemacht – wie sicher viele Land auf, Land ab.

Also, von vorne. Als ich mich das erste Mal damit befasst habe, mir eine Digitalkamera zu kaufen, das war etwa Anfang 2011, habe ich mich bei mir vor Ort zunächst bei Einzelhändlern und im Fachhandel erkundigt. Ich habe das ein oder andere Gerät in die Hand genommen. Ich wollte die Haptik testen bevor ich einen bis zu mittleren, dreistelligen Betrag in Elektronik investiere, von der ich damals – es war meine erste (!) Digitalkamera – noch nicht wusste, ob ich sie später auch wirklich nutze. Der örtliche Einzel- und Fachhandel schien mir da da Mittel der Wahl zu sein. Und was die Haptik und erste Funktionstests der Geräte angeht wurde ich auch nicht enttäuscht. Ich konnte an Rädchen drehen, auf den Auslöser drücken, Kläppchen auf und wieder zu klappen und so weiter. Prima. Ein klarer Pluspunkt für den Händler vor Ort – sei es nun das Fotofachgeschäft oder der große Elektronik Markt. Allerdings, und das hat mich dann doch stark gestört, ist mir bereits damals aufgefallen, dass neben dem meist deutlich höheren Preis – den ich bei guter vor Ort Beratung und Service durchaus bereit wäre zu zahlen – ein klare Manko ist, dass sämtliche Händler, ob groß oder klein, nicht begeistert davon waren wenn ich fragte, ob man die Kamera mal ausprobieren könne und bei Nichtgefallen wieder zurückbringen kann. Sowohl Elektronikmärktler aber im speziellen die Fachhändler haben da einen Riegel vorgeschoben. „Sie müsssen das Gerät schon kaufen. Ausprobieren geht nicht. Und Wenn Sie es kaufen, dann, naja, zurückbringen und Geld zurück, das geht eigentlich nicht.“ Nun weiß ich ja, dass diese Geld-zurück-bei-Nichtgefallen-Mache, wie sie von großen Onlinehändlern praktiziert wird, nicht selbstverständlich ist. Niemand ist dazu gezwungen das dem Kunden anzubieten. Aber ich sage mir, ich würde doch schon mal ausprobieren wollen, wie ich mit einer Kamera zurecht komme, bevor ich dafür besagten mittleren, dreistelligen Eurobetrag investiere. Und ich verlange da ja nichts unmögliches. Ich würde das Gerät ja kaufen, vorsichtig (!) testen und schauen, ob ich damit zurecht komme, und ausschließlich bei Nichtgefallen wieder zurück briungen. Ich erwarte nicht, dass man mir das Gerät ersteinmal zum ausgiebiegen Testen kostenlos ausleiht oder dergleichen. Ich würde ja dafür bezahlen. Geht aber trotzdem nicht. Ein klares Manko also, wenn ein Händler das nicht anbietet.

Also habe ich mich damals, bei dem ersten Kauf auf einen Onlinehändler (ein kleiner, und keiner der bekannten Großen) verlassen. Ich wurde nicht enttäuscht. Neben dem zu erwartenden niedrigeren Preis bekam ich ein identisches (was auch sonst) Produkt wie ich es hätte auch vor Ort kaufen können. Es wurde mir vor meine Wohungstür getragen. Und ich konnte es testen. Es stellte sich heraus, das ich damit zufrieden war, also habe ich meine Panasonic Lumix DMC FZ100 damals behalten.

Knapp zwei Jahre später war ich, wie beschrieben, auf der Suche nach etwas besserem. Eine Spiegelreflex, oder zumindest einer Systemkamera mit Objektivwechsel-Möglichkeit. Also wieder das gleiche Spiel. Ich habe mich dabei erneut an den Fotofachhandel bei mir um die Ecke gewandt. Habe gefragt, was man das so kaufen kann, was gut ist, wovon man die Finger lassen sollte. Habe einige Modelle in die Hand genommen und etwas getetst. Aber ich wollte mich nicht gleich entscheiden. Also bin ich erstmal wieder nach Hause und habe am nächsten Tag nochmal einen Abstecher dorthin gemacht. Irgendwie war ich nicht so hundertprozentig überzeugt von dem was ich da gesehen und angefasst hatte. Also meine Frage: „Wenn ich das Ding jetzt kaufe, und ich dann feststelle, dass ich damit nicht zurecht kommen, kann ich es dann wieder zurück bringen?“ Die Antwort war die, die ich befürchtet hatte. Die gleiche wie zwei Jahre zuvor: „Das geht eigentlich nicht. Wenn das Gerät defekt ist, dann ja. Dann kriegen Sie aber ein neues und auch nicht Ihr Geld zurück. Aber einfach zurückbringen. Nein, das machen wir nicht.“ Es blieb also wiedermal nur der Weg ins Onlineversandhaus. Dort geht genau das ja ohne Probleme (wenn man bereit ist, ggf. das Rücksendeporto zu zahlen).

Um es kurz zu machen. Bei der Frage, ob ich mein Fotoequipment lieber im Fachhandel um die Ecke, oder online bestelle, neige ich dazu, zuerst dem netten Fotoexperten von nebenan eine Chance zu geben. Wirklich, ich finde das wichtig. Erstens weil der ja eine Menge Ahnung hat (oder zumindest haben sollte). Er verkauft diese Produkte, und das seit vielen Jahren. Er sollte wissen, was er da verkauft. Und das ist etwas, was ich schätze. Ich kann Fragen stellen, und bekomme (meist) eine gute und zufriedenstellende Antwort. Bekomme auch gesagt, was vielleicht nicht so gut ist. Und nach dem Kauf bekomme ich gleich nebenanden Service zu meinem Produkt. Prima.

Leider stellt sich nur all zu häufig heraus, dass diese Einzelhändler (zumindest in meiner Erfahrung) recht unflexibel sind was den Vor-Verkaufs-Service angeht. Und zudem haben sie nicht selten saftige Preise. Das wäre OK, wenn der der Rest passt. Tut er das nicht, wende ich mich danach an den Elektronik Markt meines Vertrauens. Da kann man, genau wie beim Fachhändler alles erstmal ausprobieren und anfassen. Zudem sind die Preise meist niedirger. Nachteil ist, dass man keine (oder kaum eine) fachliche Beratung bekommt. Und das ist dann oft das Haar in der Suppe. Denn wenn ich mich eh selbst um die Fachinfos kümmern muss – und beziehe ich ja aus dem Internet – dann kann ich auch gleich online meine Ware kaufen. Und das ist dann meist der dritte Stopp meiner Einkaufstour. Denn (leider) ist der Onlineversand die einzige Bezugsquelle für derartige Produkte – und das bezieht sich eigentlich nicht nur auf Fotoequipment – bei der alle Anspekte eines rundum zufriedenstellenden Kauferlebnisses erfüllt sind: Preis, Produkt, Rückversand bei Nichtgefallen, Service.

Und genau so habe ich es auch bei meiner Kamera-Suche im letzten Jahr gehandhabt. Ich habe mir die Geräte zuschicken lassen. Konnte sie dann ein bis drei Tage testen. Die Möglichkeiten ausloten, das Preisleistungsverhältnis bewerten, die Haptik und Bedienfreunlichkeit ausprobieren, und mich dann entscheiden. Und ich finde, dass das beim Kauf solcher Produkte wie Fotoutensilien, speziell Kameras, die man ja richtig und intuitiv bedienen muss, fast das Wichtigste ist. Was nützt mir der beste Service nebenan, wenn ich mit der Kamera selbst mittelfristig nicht zufrieden bin weil ich sie nicht bedienen kann oder will.

Fazit für mich: Ich beziehe mein Equipment online.

Neuer fotographischer Apparat (6) – Erfahrungen mit der Canon EOS 600 D

Seit 3 Monaten bin ich nun stolzer Besitzer einer Canon EOS 600 D. Und meine Suche nach einem Nachfolger meiner Panasonic Lumix FZ 100 Bridgekamera hat ein Ende gefunden. In den Sommermonaten habe ich mich intensiv damit beschäftig und diverse Modelle ausgestestet. Ich wollte eine digitale Kamera, die die Möglichkeiten zu fotographieren für mich erweitert, gleichzeitig aber nicht verlangt, zunächst eine fachliche Ausbildung als Fotograf durchlaufen zu müssen. Ich war also auf einer Ergebnis-offenen Suche: Bridge-, System- oder Spiegelreflexkamera.

Letzten Endes ist es dann die EOS 600 D geworden. Eine mittelsegment Spiegelreflex. Zwar schon eine oder zwei Saisons alt und daher nicht mit den allerneusten Spielereien ausgestattet, aber trotzdem mit allem ausgerüstet, was man so als Hobby-Fotograf so braucht.

Meine Eindrücke sind bis jetzt überaus positiv. Zwar muss man sich als gewohnter Bridge-Nutzer erst einmal an das knipsen mit einer Spiegelreflex gewöhnen, aber nach ein paar Test-Knips-Touren hatte sich das recht schnell erledigt. Der wohl größte Umstieg ist von der durchaus angenehmen Motivsuche über ein großes Display hin zu Sucher-zentrierten Motivauswahl und „Abschuss“. Nichts desto trotz bekommt man aber mit der Zeit auch ein Auge dafür, und das Fotografieren durch den Sucher der Kamera hindurch bietet am Ende auch noch einige Vorteile. So ist, wie sollte es anders sein, die Auflösung des Bildes in den elektronischen Suchern oder auf den großen Kontrolldisplays herkömmlicher Digicams meist eher mittelmäßig (teils sogar miserabel). Der optische Sucher hingegen bietet eine detailschärfe, die einen von den Socken haut. Kein Wunder, zeigt er ja auch nur das über einen Spiegel umgeleitet Licht, welches vorne ins Objektiv fällt, und nicht irgendwelche digital aufbereiteten Signale. Klares Plus hier für die DSLR. Und sollte man doch mal auf den Sucher verzichten wollen und lieber ein Vorschaubild begehren, geht das letzten Endes auch. Ein Knopfdruck genügt.

Nicht zu verachten sind auch die beachtenswerten Einstellungsmöglichkeiten der EOS. Zwar haben auch handelsübliche System- und Bridgekameras heute jede Menge fotographischer Finessen zu bieten, aber in meinen Augen bietet die EOS hier wirklich alles, was man sich wünschen kann. und einfach zu bedienen ist es auch. Da das Display nicht mit der Anzeige des Vorschaubildes gefüllt ist, können hier alle Parameter, die das nächste Bild beeinflussen, übersichtlich dargestellt werden. Ebenfalls Daumen hoch hier. Verschiedene Aufnahme-Modi sind natürlich bei der EOS genauso vorhanden, wie bei fast jeder anderen Kamera auch. Deshalb spare ich mir hier die Beschreibung. Sie funktionieren so, wie sie sollen.

Bildqualität. Ich bin überrascht, dass man auch als Laie gleich den Unterschied zu einer „günstigen“ Bridge- oder Kompaktkamera sieht. Die Fotos bestechen durch eine ungewohnt hohe Detailschärfe im fokussierten Bereich. Der Fokus lässt sich zudem beim knipsen besser erkennen, oder auch verändern, als bei den anderen Test-Teilnehmern, wodurch die Fotos ebfalls an Qualität gewinnen. Und lange darauf einstelen muss man sich auch nicht, denn der Autofokus selbst ist schon ziemlich gut. Farben und Kontrast der Bilder, und was es da sonst noch so alles zu beurteilen gibt, sind auch überzeugend – sofern ich das richtig einschätzen kann. Das hängt aber am Ende – das ist zumindest meine Erfahrung – von persönlichen Vorlieben ab. Manch einer mag die Voreinstellungen von Sony, ein anderer von Panasonic oder von Canon. Das ist Geschmacksache. Genau wie die Farb- und Bildaufbereitungsergebnisse der Automatik-Modi verschiedener Modelle. Mir gefällt das Ergebnis der Canon gut. Daumen hoch.

Das Zubehör der EOS ist ebenfalls einwandfrei. Umfangreiche Handbücher (in verschiedenen Sprachen) liegen der Kamera bei. Es gibt Objektivdeckel und nötige USB-Anschlusskabel und das von mir so sehr erwünschte externe Akku-Ladegerät. Die beiliegende Software ist umfangreich (Software zum Übertragen der Bilder, Fotomanagement und -bearbeitung) und enthält alles was das Herz begehrt. Und was mich angeht: ich finde es gut – aber das mag dem Alter des Modells geschuldet sein – dass die Software auch ohne zu Murren auf meinem MacBook von 2007 läuft. Das ist nicht mehr gesagt, wenn man Software neueren Datums in die Hände bekommt.

Und um es nicht zu vergessen: ein klares Plus ist natürlich die Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln und sich so der Situation anzupassen. Zwar habe ich derzeit noch kein geeignetes zur Hand (sprich in meinem Besitz), sondern habe nur leihweise ein Zoom und eine Festbrennweite ausprobiert, aber ich muss sagen: Das macht Spaß! Glücklicherweise bin ich jedoch im Besitz eines ausrangierten Satzes alter Objektive für eine analoge Yashica-Speigelreflex. Mit einem Adapter lassen sich die dann auch an die Canon andocken. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse. Allerdings ist der Adapter noch nicht bestellt. Das wird wohl auch vor Weihnachten nichts mehr. Die Ergebnisse dieses Experiments werde ich aber natürlich hier posten.

So, das soll es erstmal gewesen sein. Mein Fazit: die Canon EOS 600 D ist eine sehr gute Kamera für Einsteiger in die digitale Spiegelreflex-Fotografie. Akzeptabler Preis, leicht händelbar, lange Akku-Laufzeit und einfache Bedienung. Auch das Zubehör in Form von Software und Kabelage ist einwandfrei.

Neuer fotographischer Apparat (5)

Letzte Woche habe ich die Sony NEX 5R zurückgeschickt.

Dafür gab es mehrere Gründe. Einige finden sich bereits hier, andere habe ich erst im Laufe des weiteren Ausprobierens gefunden. Was ich im Nachhinein als etwas störend und unnötig kompliziert empfand, war der Umstand, dass man den WLAN-Fernauslöser erst per Download aus dem Sony App-Store herunterladen musste. Das selbst ging zwar problemlos und schnell, aber man hätte das auch gleich auf der Kamera installieren können. Genau so die anderen im App-Store angebotenen Programme. An sich sind die ziemlich gut (verschiedene Effekte zru Bildbearbeitung, und gegen Aufpreis auch andere Auslöser-Funktionen), aber auch die hätten einfach schon auf der Kamera installiert sein können. In diesem Zusammenhang enbenfalls nervig war die Tatsache, dass der Fernauslöser (der ja nur Fern auslösen soll) nicht auf meinem HTC Desire funktionierte. Das war zwar schon im Vorfeld in einigen Foren diskutiert worden, aber einen Grund dafür sehe ich nicht. Schade, denn sonst wäre diese Funktion echt nützlich gewesen.

Alles in allem kann ich aber sagen, dass die Sony einen ziemlich guten Eindruck gemacht hat. Gute Bilder, gute Einstellmöglichkeiten, intuitives Menü (wenn auch lang und umfangreich), gute Qualität des Gehäuses. Nachteil auch hier, wenn auch besser als bei der Panasonic Lumix G3, dass der Innenteil des Objektivs (also der Teil, der beim zoomen rausfährt) aus billigem Plastik gefertigt ist. Gefällt mir nicht. Ich finde, dass kann man in der Preisklasse auch etwas robuster gestalten.

Trotzdem. In der Summe der Pros und Contras ist die Sony, wenn auch knapp, durchgefallen, was meine Ansprüche angeht. Dazu hat sicher aber auch beigetragen, dass bei Amazon gerade der alljährlich stattfindende Sommerschlussverkauf von DSLRs und Zubehör statt findet. Dort entdekt habe ich eine Canon EOS 600D. Eine Mittelsegment digitale Spiegelreflex-Kamera. Wurde bereits letzte Woche geliefert und wird derzeit getestet. Auf den ersten Blick die deutlich bessere Wahl, kann ich zum Beispiel (mit noch zu kaufendem Adapter) die alten Yashica-Objektive meines Vaters daran verwenden. Das spart eine Menge Geld für neue. Und Qualitativ sind die auch nicht gerade das Schlechteste.